Startschuss für die Tiefbauarbeiten: 340 Adressen in Melle, Dissen aTW und Hilter verfügen künftig über schnelles Internet
Osnabrück. Ein weiterer Erster Spatenstich für den Breitbandausbau im Landkreis Osnabrück: In einem neuen Baulos in der Gemeinde Hilter und den Städten Dissen aTW und Melle werden rund 44 Kilometer Glasfasertrasse verlegt, 340 Adressen können dann schnelles Internet erhalten. Vertreter von Landkreis Osnabrück, der Kommunen, des Netzbetreibers und der ausführenden Firma griffen zur Schaufel, um symbolisch den Startschuss für die Arbeiten zu geben.
Von dem Ausbau profitieren bislang unterversorgte Gebiete in den ländlichen Außenbereichen der drei Kommunen. Als „Weiße Flecken“ werden Gebiete mit verfügbaren Bandbreiten von weniger als 30Mbit pro Sekunde bezeichnet. Bis 2025 will der Landkreis 11.000 Adressen in 35 einzelnen Baulosen mit schnellem Internet ausstatten. Hilter, Dissen aTW und Melle stellen das zwanzigste Baulos dar, in dem die Bauarbeiten begonnen haben.
Landrätin Anna Kebschull, freute sich, dass der ländliche Raum beim Breitbandausbau aufholt. Hier hätten sich in der Vergangenheit private Telekommunikationsanbieter aus wirtschaftlichen Gründen nicht engagiert. „Der Landkreis gleicht deshalb in enger Abstimmung mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden dieses Versäumnis aus und sorgt dafür, dass auch weniger dicht besiedelte Wohngegenden über eine zeitgemäße Infrastruktur verfügen“, sagte Kebschull. Dies werte das Osnabrücker Land als Wirtschaftsstandort weiter auf und trage zur Attraktivität der Region bei.
Die Tiefbauarbeiten werden von der Firma Knaak ausgeführt. Weiterer Kooperationspartner des Landkreises ist die GVG Glasfaser GmbH. Über den Netzbetreiber können Interessenten künftig bei der Marke „teranet“ schnelle Internetanschlüsse als auch Telefonie und Fernsehen buchen. Für Kundinnen und Kunden wichtig: Die vertrieblichen Aktivitäten starten bereits in Kürze.
Die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Kiel hatte bei der europaweiten Ausschreibung für die anstehenden Ausbaustufen das attraktivste Angebot abgegeben. Die GVG Glasfaser GmbH hat sich auf die digitale Infrastruktur spezialisiert: Dabei handelt es sich um die sogenannte fibre-to-the-home-Technik, kurz FTTH. Bei dieser Vorgehensweise wird die Glasfaser bis direkt ins Haus oder Unternehmen verlegt, so dass die Internetnutzung völlig unabhängig vom herkömmlichen Telefonnetz auf Basis veralteter Kupferleitungen läuft.
Der Breitbandausbau wird vom Bund mit 50 Prozent und vom Land Niedersachsen mit 25 Prozent gefördert. Die restlichen 25 Prozent trägt der Landkreis Osnabrück bei.
In den Städten Dissen aTW und Melle sowie der Gemeinde Hilter wird der Breitbandausbau vorangetrieben. Am ersten Spatenstich beteiligten sich (von links) Larissa Leer (Stabsstelle Breitband, Landkreis Osnabrück), Frank Debrecht (Ingenieurgesellschaft Nordwest), Mario Aquino (Netzbetreiber GVG Glasfaser/Teranet), Klaus Schilling (Bauüberwachung Landkreis Osnabrück), Bürgermeister Marc Schewski (Gemeinde Hilter), Bürgermeister Eugen Görlitz (Stadt Dissen aTW), Landrätin Anna Kebschull, Bürgermeisterin Jutta Dettmann (Stadt Melle), Nele Gretzmann und Frank Meyer (beide Stabsstelle Breitband, Landkreis Osnabrück) und Saulius Vilimas (Baufirma Knaak).
Foto: Landkreis Osnabrück/Henning Müller-Detert